Jürgen Beckers
Griechisch
Fachschaft Griechisch
Inhalte
Aufgaben und Ziele
Χαίρετε, ὦ μαθηταί! Herzlich Willkommen, liebe Schülerinnen und Schüler!
„Unter allen Völkerschaften haben die Griechen den Traum des Lebens am schönsten geträumt.“ (Goethe)
Das Fach Griechisch ist eine Einladung zu einer Abenteuerreise zu den Wurzeln der europäischen Kultur: in die Welt der Mythen, die Ursprünge von Theater, Demokratie, Naturwissenschaft und Philosophie.
Das griechische Alphabet lernt man schnell. Schon auf den ersten Blick lassen sich einige griechische Wörter „entziffern“. Griechisch-Lernen heißt zudem, sich auf eine Abenteuerreise zu den Wurzeln europäischer Kultur einzulassen. Die Reisenden werden dabei nicht nur vertraute Dinge vorfinden, sie werden auch fremde Denkweisen kennenlernen. Dabei werden sie lernen, das Fremde und das Vertraute kritisch unter die Lupe zu nehmen und so ihr Urteilsvermögen zu stärken. Die Beschäftigung mit Griechisch, dem Fundament und Gegenbild unserer Kultur, wird somit zur lebendigen Auseinandersetzung mit unserer eigenen Welt.
Griechisch-Lernen heißt aber letztlich auch, sich auf ein „Allroundfach“ einzulassen. Hier kann jeder auf seine Kosten kommen: der Sprachler, der Literaturliebhaber, der zukünftige Bauingenieur, Architekt und Kunstwissenschaftler. Wer sich zu Ethik, Philosophie oder Theologie hingezogen fühlt, wird im Griechischunterricht genauso ansprechende Themen finden wie der Naturwissenschaftler, Mathematiker und Mediziner.
Moderner Griechischunterricht bietet somit genügend Ansatzmöglichkeiten zu fächerübergreifendem Unterricht bzw. Projekten. Hier kann man den ersten europäischen Grundlagenforschern verschiedener Couleur auf die Finger schauen und unmittelbar erleben. Dadurch wird gefördert, was Industrie und Wissenschaft mit interdisziplinärem Denken als Schlüsselqualifikation fordern. Griechisch ist somit ein wissenschaftspropädeutisches Fach besonderer Art.
Wettbewerbe
Certamen Carolinum
Das Certamen Carolinum ist ein Altsprachenwettbewerb, der sich an besonders begabte Schülerinnen und Schüler der Oberstufe richtet. Gewinnen kann man dabei die Aufnahme in die Förderung der Studienstiftung des deutschen Volkes, Geldpreise der Stadt Aachen und des Landes NRW, Reisepreise der Elisabeth-Lebek-Stiftung in Köln und des Privatmannes Herrn Nelis sowie Buchpreise des Vereins in Aachen. Der Wettbewerb wird in drei Runden ausgetragen: In der ersten Runde schreiben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Essay zu vorgegebenen Themen aus dem Gebiet der alten Sprachen und der antiken Kultur, in der zweiten eine Übersetzungsklausur aus dem Lateinischen oder aus dem Altgriechischen. In der dritten Runde, der Endrunde, die traditionell im November in Aachen stattfindet, halten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Vortrag über ein selbst gewähltes Thema aus dem Bereich der Antike, bei dem ein Bezug zur Gegenwart erwünscht ist. Die Bewertung der Schülerleistungen obliegt einer 10- bis 12-köpfigen Jury, die aus Lehrkräften der Alten Sprachen, Hochschullehrkräften der RWTH Aachen, der Universität Köln und der Ruhr-Universität Bochum sowie Vertreterinnen und Vertretern der Fachaufsicht der Bezirksregierungen Köln, Düsseldorf und Münster besteht. Aus dem Kreis der Endrundenteilnehmerinnen und -teilnehmern des jeweiligen Certamen Carolinum werden die Schülerinnen und Schüler ausgewählt, die das Land Nordrhein-Westfalen im darauf folgenden Jahr beim internationalen Lateinwettbewerb, dem Certamen Ciceronianum in Arpino, vertreten.
Exkursionen
Papyrologie, Plagiate, Kopien und ähnliches
Neben der Lektüre antiker Autoren gehört zum Fach Griechisch natürlich auch der Einblick in „anfassbare Quellen“ der Antike. So führte zum Beispiel eine Exkursion des Griechischkurses der Jahrgangsstufe 10 in die Papyrologische Sammlung der Uni Köln. Unter fachkundiger Anleitung der Mitarbeiter des Institutes entzifferten die Schülerinnen und Schüler Originalhandschriften und erfuhren viel Interessantes aus der Realienkunde. Viele antike Texte blieben über die Jahrhunderte nur dadurch erhalten, dass sie als Mumienkartonagen, d.h. zum Einwickeln ägyptischer Mumien benutzt wurden.
Im Akademischen Kunstmuseum der Universität Bonn wanderte der Griechischkurs der Jahrgangsstufe 8 durch die umfangreiche Abgusssammlung antiker Statuen und dankte den Römern für ihre Kopierwut, durch die uns heute ein Eindruck der Kunstfertigkeit griechischer Bildhauer erhalten geblieben ist.