Mit Euroscola in den Plenarsaal des Europäischen Parlaments nach Straßburg

Auch die anderen sind Jugendliche wie wir und verfolgen ähnliche Interessen?!

Euroscola

Abgeordnetensitz 233. Vor uns eine kleine Anzeigentafel. Knöpfe für Ja, Nein und Enthaltung - nicht zu vergessen Mikrofon und Kopfhörer - der Leiter der Euroscola Herr Philipp fordert uns auf, darüber abzustimmen, ob wir uns im Plenarsaal des Europäischen Parlaments in Straßburg befänden. Ergriffen von der Atmosphäre des Plenarsaals wurden unsere Erwartungen noch übertroffen, indem wir in den Beruf eines Abgeordneten mehr als erwartet eingebunden worden sind.

Euroscola ist das Jugendprogramm des Europäischen Parlaments, das seit 20 Jahren dazu dient, Klassen/Schülergruppen aus allen EU-Ländern im Plenarsaal des Europaparlaments in Straßburg zusammenzubringen. Die Jugendlichen sollen die Tätigkeit der EU-Abgeordneten erfahren, indem sie den Arbeitstag eines Parlamentariers nachempfinden, inklusive der Diskussion in den Ausschüssen, der Erörterung und anschließender Abstimmung im Plenarsaal und dies mit der Simultanübersetzung. Für diesen Sitzungstag sind wir - die 9b des Heilig-Geist-Gymnasiums in Würselen - als deutsche Klasse eingeladen worden.

 

Ergebnisse der Arbeitsgruppen

Die bereits inhaltlich von Frau Sawatzki und Herrn Weitz vorbereiteten und zu Hause gebildeten Gruppen wurden in Sitzungssäle der Parlamentsausschüsse geführt und dort nochmals in kleinere Arbeitsgruppen aufgeteilt. In diesen wurden Ergebnisse ausgetauscht und verfasst. Anschließend wurden die endgültigen international erarbeiteten - Ergebnisse zusammen für die Sitzung im Plenarsaal vorbereitet. Das alles lief in englischer Sprache ab.

Gruppe Dreieck: Die Stellung der europäischen Werte in der Welt Unsere Gruppe Menschenrechte diskutierte über den Zusammenhalt Europas gegenüber der Ländern, bei denen keine Menschenrechte gegeben sind Libyen, um dort die Menschenrechte wiederherzustellen. Für diesen Vorgang muss die EU zusammenhalten.

Gruppe Raute: 2011 Europäisches Jahr der Freiwilligenarbeit Einer unserer Vorschläge zur Gestaltung von 2011, dem Jahr der Freiwilligenarbeit, war die Organisation eines jährlichen Festivals, das zum kulturellen Austausch der Kontaktknüpfung und vielleicht zum Erlernen neuer Sprachen dienen soll. [Der Erlös dieses Festivals wird zur Förderung von solchen Projekten eingesetzt.

Gruppe Trapez: Umwelt und erneuerbare Energien Bessere Informationen für Kinder und Jugendliche über die Vorzüge von erneuerbaren Energien sollen vermittelt werden. In Zukunft sollen zum einen die Forschung und die Nutzung von erneuerbaren Energien mehr gefördert werden, und zum anderen sollen Umweltverschmutzer härter bestraft werden. [Eine spontane Abstimmung pro und contra Atomenergie ergab unter den Jugendlichen des Gesamtplenums eine Mehrheit gegen die Atomenergie.]

Gruppe Pfeil: Informationsfreiheit und Bürgerkultur Die Gruppe forderte eine bessere Aufklärung der Eltern schon von Kleinkindern von Behörden, womit die Eltern über Verhinderungsmöglichkeiten übermäßiger Strahlung und zuviel Freiheit Cybermobbing informiert werden sollten. Es sollte mehr Zensur erfolgen.

Gruppe Kreis: Demokratie und Staatsbürgerschaft In der Arbeitsgruppe Demokratie und Staatsbürgerschaft diskutierten wir darüber, wie man junge Europäer stärker für die EU interessieren könne. Wir stellten heraus, dass Europa unbedingt fester Bestandteil des Lehrplanes werden muss und die Internetseite der EU benutzerfreundlicher werden soll.

Gruppe Rechteck: Die Zukunft Europas Zukünftige Zusammenarbeit mit anderen Ländern innerhalb der EU wurde hervorgehoben. Sommercamps sollen Kinder und Jugendliche verschiedener Nationen zusammenbringen.

Alle Vorschläge der Arbeitsgruppen wurden vom Plenum angenommen.

Laura Bauwens, Niklas Elsen, Thomas Laurs, Guido Mertens, Peter Wirtz

 

Unser Tagesablauf:

Nachdem wir uns im Parlament eingefunden hatten, nahmen wir unsere Plätze im Plenarsaal ein. Dann schlossen sich Begrüßungsworte und die Präsentation des Europäischen Parlaments und der Europäischen Union an. Aus insgesamt 17 Ländern war jeweils eine Schule vertreten, die sich im Anschluss durch ein bis zwei Schüler dem Plenum in einem ca. einminütigen Vortrag vorstellten.

Mit diesen ersten Eindrücken starteten wir in eine Fragestunde zur aktuellen Europapolitik

Die Verwaltungsräte des Europäischen Parlaments gaben sich alle Mühe, unsere Fragen ausführlich zu beantworten.

Ein Fragebogen mit Fragen in den verschiedenen Amtssprachen der EU, der von vier Schülern verschiedener Nationen ausgefüllt werden sollte, brachte uns zum ersten Mal in direkten Kontakt mit den Jugendlichen der anderen Länder.

Nach dem Mittagessen trafen sich die 6 Arbeitsgruppen der Euroscolathemen in den Sitzungssälen der Ausschüsse. Dort fanden wir uns zu ca. jeweils 10 Schülern selbständig zusammen, um die Ideen auszutauschen. Zusätzlich wählten wir aus unseren Reihen einen Sprecher und einen Verfasser. Auch die Lehrer trafen zusammen und diskutierten u.a. über ihre Arbeitsbedingungen. Nach 2 Stunden begaben sich alle Gruppen wieder zurück in den Plenarsaal, da dort die endgültigen Ergebnisse aller Arbeitsgruppen vorgestellt und darüber abgestimmt werden sollte.

Die Europahymne schloss den erfolgreichen Tag im Parlament ab.

Selina Laurent, Lisa Pütz

 

Kontakte

Zu meinen Gruppenmitgliedern aus Litauen, Österreich, Bulgarien, Zypern und den Niederlanden führe ich den Kontakt heute noch über Facebook fort. Also dient dieser Euroscolatag auch dem Knüpfen von Kontakten zwischen verschiedenen Nationen sowie vielleicht sogar der Förderung von individuellen Austauschprojekten. Das Interesse an einem Schüleraustausch innerhalb der EU und der Erkundung der anderen Länder wurde in Gesprächen mit den Schülern aus anderen Nationen geweckt.

Laura Bauwens

 

Spontane Schüleräußerungen:

Ohne englische Sprachkenntnisse war man aufgeschmissen.

Euroscola förderte nicht nur das grundlegende Verständnis von Europa, sondern auch die zwischenmenschlichen Kontakte und Freundschaften zwischen Jugendlichen aus verschiedenen Ländern. Rebecca Bosch

Wir hatten die Möglichkeit unsere Meinung zu äußern und konnten erfahren, was die Schüler anderer Ländern dazu denken; zum Beispiel in Bezug auf Atomkraft. Selina Laurent

Wir haben eine wichtige Lebenserfahrung durch den Aufenthalt erlebt, die uns nicht nur mit dem Beruf eines Abgeordneten vertraut gemacht hat, sondern es auch möglich gemacht hat ausländische Schüler zu treffen und uns mit ihnen über die EU auszutauschen. Alisa Gartzen

Durch den Euroscolatag habe ich erfahren, wie im Europaparlament alles abläuft und kann jetzt noch besser mit Menschen aus anderen Ländern umgehen. Lindsay Williams

Dadurch, dass wir mit den Schülern aus den Ländern der EU in den Gruppen diskutiert haben, kamen wir zu vielen unterschiedlichen und guten Ergebnissen. Katrin Dobrowolski

Für mich persönlich war es eine tolle Erfahrung, mich mit anderen Schülern aus der EU zu unterhalten und auszutauschen. Thomas Laurs

Man hat einen genauen Eindruck von der Arbeit der Abgeordneten bekommen.

Man erfährt, was und wie es die Abgeordneten machen und lernt neue Kulturen kennen.

Man kann sich die Arbeit eines Parlamentariers besser vorstellen.

Ich finde, dass der Tag im Europa Parlament sehr interessant war, vor allem zu sehen, wie offen und freundlich Schüler aus anderen Ländern sein und einen Zusammenhalt schaffen können.