Medien AG besichtigt RWTH-Supercomputer Claix Phase 1

 

Das sehen nur ganz wenige aus nächster Nähe. Die Medien AG des HGG durfte in das Herzstück des IT-Centers der RWTH Aachen, in den Hochleistungsrechner-Cluster Aix-la-Chapelle, kurz Claix, den die Exzellenz-Uni gerade mit Mitteln des Landes und des Bundes für fast 22 Millionen eingerichtet hat.

Jonas Hahnfeld hatte als ehemaliger Schüler des HGG und weiterhin aktiver Administrator im pädagogischen Netzwerk der Schule zu seinem Arbeitsplatz eingeladen. Im Rahmen seines MATSE Studiums - ein duales Studium, das den Studiengang "Scientific Programming" mit der praktischen Ausbildung zum mathematisch-technischen Softwareentwickler verbindet - arbeitet er im IT-Center in der Arbeitsgruppe High Performance Computing (HPC) und hatte Führung und Vortrag angeboten. Acht Mitglieder der Medien AG ließen sich nicht lange bitten, mit ihnen unterwegs waren die Lehrkräfte Michael Plümper und Heinz-Georg Soquat als Administratoren der HGG-Netzwerke in Verwaltung und Lehrbereich und Marcel Marnitz, ebenfalls ehemaliger Schüler des HGG und aktuell als Mathematik- und Informatik-Student der RWTH entscheidender Entwickler der Online-Angebote des HGG (ICC, Office365).

Die Führung brachte die HGG-Abordnung in Tuchfühlung mit der Superlative: Anerkennendes Raunen für die große Halle, in der das IT Center einen der schnellsten Supercomputer Deutschlands betreibt und damit Forschern der RWTH und des Landes NRW, aber auch für Studenten im Rahmen der Lehre eine enorme Rechenleistung bereitstellt. In der im November erschienenen neuen Liste der 500 schnellsten Supercomputer der Welt ist der Aachener Cluster auf Platz 309 vertreten. Er trägt dazu bei, dass Deutschland in dieser Liste den dritten Platz hinter China und den USA belegt.

Dass es bei diesen Rechenriesen nicht um die Arbeit mit Textverarbeitung oder PowerPoint-Präsentationen geht, versteht sich von selbst. Jonas Hahnfeld erklärte dann auch in seinem Vortrag die Nutzung von Claix Phase 1 und die Aufgaben der Arbeitsgruppe HPC. Vor allem natur- und ingenieurswissenschaftliche Simulationen liefen auf dem SuperPC. Dabei könne man sich nicht einfach einloggen und loslegen, sondern müsse die Rechenzeit buchen und das könne auch schon einmal ein paar Wochen dauern. Trotz der enormen Kosten eines solchen Rechenzentrums sei dies durchaus wirtschaftlich. Denn statt für jede Neu- oder Weiterentwicklung eines Produkttyps oder einer Produktart einen je eigenen Prototypen zu bauen, könne man am Rechner die verschiedenen Ausgaben simulieren und dann für die jeweils geeignetsten Typen einen Prototypen fertigen, mit dem man in die Testreihen gehen könne. Die Produkt- und Prozessentwicklungen würden hier in einem integrierten Ansatz durch mathematische Modellbildung und Simulation optimiert.

Der Blick auf die Entwicklung des Clusters am IT Center macht die Zukunft deutlich: Der neue PC-Verbund ist um ein Vielfaches leistungsfähiger, nimmt aber deutlich weniger Raum ein und verbraucht auch viel weniger Energie. Das ist nicht nur beeindruckend, sondern auch interessant fürs Lehren und Lernen. Bei dieser rasanten Entwicklung in der Computertechnologie scheint das Eintauchen in fremde oder vergangene Kulturen als virtuelle Welten nicht mehr fern. Erleben statt Buchwissen pauken, eine Art Holodeck für die Schulen. Raumschiff Enterprise lässt grüßen.

Heinz-Georg Soquat