denkmal-aktiv-Projekt 2016/17

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Auch bei der zweiten Bewerbung zum bundesweiten Schulprogramm denkmal-aktiv gelang es den Betreuern der Archäologie-AG, die Jury für ihr neues Jahresprojekt zu begeistern. Nur 80 Schulen werden in Deutschland gefördert, um die Interessen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz Schülern nahe zu bringen. Die Projekte werden als Einzelschulen oder Verbundschulen durchgeführt, bei der zweiten Teilnahme betand dabei die Verpflichtung, sich mit anderen Schulen unter einem gemeinsamen Oberthema zu bewerben. Unter dem Thema "Historische Höfe - Umgang mit steinernem Erbe im ländlichen Raum" soll daher dieses Jahr ein Tempel der gallo-römischen Tempelanlage Varnenum in Kornelimünster in seiner gesamten Höhe, womöglich sogar in allen drei Dimensionen wiedererstehen.

Die Kosten dafür müssen jedoch zunächst durch weitere Sponsoren gedeckt sein, bevor diese Vision der AG-Betreuer als vermeintlicher Baukörper entstehen kann, womöglich wird sich auch im Projektverlauf alternativ ein Laser-Projektions-Projekt mit einer der Aachener Hochschulen ergeben. Der Baukörper soll dabei nur durch Gerüste hergestellt werden, die mit Folien oder Flächen die nicht mehr vorhandenen Wandflächen der Tempelanlage nachahmen sollen. Die entsprechenden Vorgespräche dazu sind angelaufen, die Spannung für alle Beteiligten steigt. Unterstützend wird wieder das Amt für Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbands Rheinland sein, dieses Mal ebenso die Stadtarchäologie Aachen und vor Ort der Bürgerverein Kornelimünster.

Die Schüler werden daher im laufenden Projektjahr das Thema römische Tempel und die im Landesarchiv gelagerten Funde aus Varnenum kennenlernen, ebenso eigene Tempel-Modelle erstellen. Letzteres ist gerade deshalb interessant, da die genaue Architektur nicht bekannt ist, es sind nur noch die Grundmauern erhalten. Das Tempelgelände war dabei Teil einer heute nicht mehr sichtbaren Besiedlung zwischen Kornelimünster und Breinig, die in ihrer Größenordnung erst letztes Jahr durch geomagnetische Untersuchungen der Uni Köln nachgewiesen werden konnte. Auch diese Ergebnisse werden die Schüler kennenlernen, wenn sie den Aachener Stadtarchäologen Herrn Schaub besuchen dürfen. Sicher wird er dabei auch über den aktuellen Stand der spannenden aktuellen Erforschung der Aachener Römerzeit berichten.

Die römische Straße von Aachen zur modern so genannten Via Belgica führte dabei mitten durch das Einzugsgebiet der Schule: Haaren, Broichweiden, Linden-Neusen, Mariadorf, Baesweiler... Wahrscheinlich wird aus diesem Grunde in den nächsten Jahren ein neues Projektthema die römischen Straßen im Einzugsgebiet der Schule behandeln. Dieses Jahr werden uns diese im Rahmen des Projektes aber nur als Untergrund für Recherchefahrten und eine besondere Exkursion dienen: eine Partnerschule ist das Gymnasium Homburg, das seinerseits eine restaurierte Dorfanlage mit einem kleinen römischen Umgangstempel betreut. Hier ist die Vision schon lange gelebte Gegenwart! Unsere Vision lässt sich am ehesten mit dem dargestellten Lagertor des Römerkastells Pförring in Bayern vergleichen. Während dort die Planen dauerhaft Wind und Wetter ausgesetzt sind, ist es geplant, unser Großmodell nur für den kurzen Zeitraum von 1 Woche zu präsentieren. Die "Planungen mit den Planen" laufen auf Hochtouren!