Die Spur führt nach Sinzig
Sonderausstellung am Tag der offenen Tür
Ein Jahr ist die Entdeckung her, doch der Fund ist mindestens 1800 Jahre alt!
Was zunächst aussieht wie ein weiteres unbedeutendes Bruchstück eines römischen Ziegels, entpuppt sich als Bodenstück einer kleinen Schale, markiert mit einem seltenen Töpferstempel. Zunächst sind es kaum zu entziffernde Buchstaben, doch bald schon ergibt sich in Zusammenarbeit mit der Außendienststelle Nideggen-Wüllersheim des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) eine heiße Spur: CIL steht für Cilsinus, Töpfer im römischen Sinzig am Rhein.
Ein neuerlicher Beweis für eine römische Besiedlung in Schulnähe, keine Sensation, aber ein auch für die Wissenschaftler beachtenswerter Fund! Andere Funde stammen von Reibschalen aus der Küche, Dachziegeln und Wandheizungen und Keramikprodukten. Deren Auswertung ist noch nicht abgeschlossen, doch am Tag der offenen Tür öffnet die Archäologie-AG wieder ihr kleines Römer-Museum.
Um die Arbeitsweise der Archäologen jedoch umfassender vorzustellen, muss das Vorgehen über die Begehungen und deren Auswertung hinausgehen. Vergleiche mit besser erhaltenen Funden von anderer Stelle (z. B. von einer wissenschaftlichen Grabungsstelle in Pier im Braunkohletagebau), Abbildungen in Büchern oder im Internet sorgen für vertiefte Kenntnisse des Alltags in der Antike. Geschichte zum Greifen und Begreifen! Und so wird weiter ermittelt: die nächste Exkursion führt uns im Frühjahr nach Sinzig, Cilsinus‘ Spuren mögen nicht frisch sein, aber mindestens seine Ware war hier.